Fall 1: Onlinespiel und YouTube lenken vom Studium ab
Warum klappt es nicht mit der Abschlussarbeit?
Ein 23-jähriger Student steht kurz vor dem Abgabetermin seiner Bachelorarbeit. Doch leider kommt er überhaupt nicht voran. Stattdessen spielt er online League of Legends und sieht sich stundenlang YouTube-Videos an. Andere Hobbys kommen dagegen zu kurz, und anstatt sich mit Freunden zu treffen, spielt er lieber noch eine Runde. Neuerdings machen auch noch seine Eltern Druck wegen seiner Internetnutzung. Damit sie ihm weiter den Lebensunterhalt finanzieren, willigt er ein, eine Beratung wahrzunehmen.. Im persönlichen Gespräch mit der Beraterin merkt der Student, dass seine Internetnutzung tatsächlich problematisch ist und ihn in seinem Studium behindert. Vielleicht bietet die Beratung eine Möglichkeit, das Ganze wieder in den Griff zu bekommen?
Das hilft: Tagesstruktur und positive Alternativen
Gemeinsam mit der Beraterin arbeitet der Student an einer Tagesstruktur und daran, die Internetnutzung zu begrenzen. Eine wichtige Frage war auch: Welche anderen Möglichkeiten gibt es, mit Stress umzugehen und sich Ausgleich zu gönnen, anstatt sich ins Spiel oder YouTube-Videos zu flüchten? Der Student beginnt wieder mit Ultimate Frisbee, ein altes Hobby, das ihm früher Spaß gemacht hat. Zwar spürt er immer wieder den Impuls, vor dem Computer zu versacken, doch er kann sich zunehmend besser strukturieren und kommt mit der Bachelorarbeit voran. Er fühlt sich wieder zufriedener, denn endlich hat er das Gefühl, selbst Positives in seinem Leben bewirken zu können.
Am Ende der Beratung ist die Balance im Leben des Studenten wieder hergestellt. Dafür war die Beratung wirklich hilfreich! Seine Befürchtungen, auf Verständnislosigkeit zu stoßen und die elterlichen Vorwürfe auch von seiner Beraterin zu hören, hatten sich nicht bewahrheitet. Und er weiß: Sollte er wieder anfangen, sich ins Internet zu flüchten, kann er jederzeit wieder Hilfe in Anspruch nehmen.
Holen Sie sich frühzeitig Unterstützung
Viele Betroffene empfinden ihre Internetnutzung lange als angenehm und positiv. Vor allem in Multiplayer-Onlinerollenspielen erleben die Spieler Erfolgserlebnisse und fühlen sich eingebunden innerhalb eines Teams. Doch die Verpflichtungen innerhalb der Gruppe machen es schwer, das Spielen zeitlich zu begrenzen. Die Folge: Andere Aufgaben und Interessen kommen zu kurz und die Internetnutzung wirkt sich negativ aus. Angehörige wie Eltern oder Partner sehen das Problem häufig schon früher und machen sich Sorgen, während die Betroffenen selbst noch gar keinen Änderungsbedarf haben. Suchen Sie sich rechtzeitig Unterstützung, sobald Ihnen eine Problematik bewusst wird. Dazu muss es nicht erst zu schweren negativen Konsequenzen gekommen sein. Sie können zu jedem Zeitpunkt Hilfe in Anspruch nehmen und somit einen selbstbestimmtem Umgang mit dem Internet erreichen. Viele Beratungsstellen bieten mittlerweile Einzel- oder Gruppenberatungen zum Thema Internetsucht an. In unserer Datenbank finden Sie schnell heraus, welche Angebote in Ihrer Nähe zur Verfügung stehen.