Youtube und Smartphone lenken vom Frust ab
Das 14-jährige Mädchen besucht die neunte Klasse einer Realschule. Mit Schule verbindet sie allerdings nur noch Frust. Sie fühlt sich vom Lernpensum überfordert, ihre Noten sind entsprechend schlecht. Wenn sie nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt, will sie nur noch entspannen. Sie guckt dann Youtube oder schreibt über ihr Smartphone mit Freundinnen – nur so kann sie sich vom täglichen Frust ablenken. Ihre Eltern möchten aber, dass sie lernt. Und könnte sie nicht mal wieder Klavier üben? Die elterlichen Forderungen machen sie wütend, häufig eskaliert die Situation. Die 14-Jährige fühlt sich unverstanden und zieht sich immer mehr zurück. Ihre Eltern fühlen sich hilflos und machen sich große Sorgen. Was können sie tun, damit es besser wird?
Für Jugendliche und junge Erwachsene ist das Internet unabdingbar. Besonders das Smartphone stellt eine wichtige Möglichkeit dar, mit Freunden und Klassenkameraden in Kontakt zu sein. Die Nutzung kann aber Überhand nehmen. Wenn noch Frust in der Schule oder sonstige Sorgen hinzu kommen, ist eine problematische Internetnutzung mit negativen Konsequenzen nicht selten. Hier ist es von Vorteil möglichst früh mit einer Beratung gegenzusteuern.
Gemeinsame Beratung für Jugendliche und Eltern
In einer solchen Situation ist eine gemeinsame Beratung der Eltern mit ihrem Kind besonders sinnvoll. So können BeraterInnen vermitteln und den Familien aus ihren eingefahrenen Kommunikationsmustern heraushelfen. Gemeinsam können die Familienmitglieder Strukturen erarbeiten, die die Internet- bzw. Smartphonenutzung begrenzen. Parallel kann man an Alternativen zum Umgang mit Frust aber auch zum Ausgleich und zur Belohnung arbeiten.
Nicht immer ist die Einsicht beim betroffenen Jugendlichen groß genug, um eine Beratung aufzusuchen. Häufig sorgen sich die Eltern als erste über eine mögliche Internetsucht. Auch dannn gibt es Lösungen: Betroffene Eltern können Beratungsmöglichkeiten für Angehörige nutzen, um sich über die Thematik zu informieren und Hilfe im Umgang mit ihren Kindern zu bekommen. Auf diesem Wege gelingt es oft auch, die betroffenen Kinder zu einer Beratung oder Behandlung zu motivieren.