Eine schöne Adventszeit und frohe Weihnachten!

Es ist Dezember, also Adventszeit, was fällt Ihnen dazu ein? Tannenbäume, Weihnachtsmänner, Rentiere? Brennende Kerzen, Weihnachtskekse? Der Geruch von Tannennadeln, Zimt und Glühwein? Weihnachtslieder und Kirchenglocken? Weihnachts-LTM-Events?

Weihnachten gilt als Zeit der Ruhe, Familie und Besinnlichkeit. Weihnachten – das klingt nach Wärme, Lichtern und Geborgenheit. Weihnachten ist für viele eine Zeit, in der sich das Leben für einen Moment verlangsamt und man innehalten kann.

Da steckt Absicht dahinter. Weihnachten hat Feiertage und für Schülerinnen und Schüler Ferien. Viel teurer Aufwand, damit Familien (hier im weitesten Sinne gemeint) zusammenkommen können. Viel Aufwand, damit man zur Ruhe und ins Gleichgewicht kommen könnte, wenn man das denn wollte. Viel Zeit aber auch, in der ein Gamer in sein Spiel verschwinden kann, ohne dass das Verschwinden zu Konsequenzen führt (?) Vielleicht und hoffentlich gibt es die Konsequenz, dass die Familie das Verschwinden bemerkt. Sind die Familienmitglieder traurig, verärgert, resigniert? Erwarten sie sowieso nichts mehr?

Wenn das Spielen zum ständigen Begleiter wird, kann es das Gefühl von Nähe und echten Momenten verdrängen. Aber gerade in dieser besonderen Zeit gibt es auch eine Chance: die Tür zum echten Leben wieder ein Stückchen weiter zu öffnen. Vielleicht ist gerade Weihnachten ein Moment, um kurz innezuhalten, das Spiel zu pausieren und sich zu fragen, was wirklich fehlt – und was wieder Platz finden darf, wenn man die Tür zur Welt außerhalb des Bildschirms öffnet.

Nebenbei bemerkt: Ärgert es Sie, wenn das Computerspiel nicht als „echtes Leben“ bezeichnet wird, obwohl Sie dabei doch echte Erfahrungen machen und Gefühle empfinden? Auch wenn das jetzt etwas abwertend klingt: Computerspiel ist wie vorfabriziertes Essen aus Konservendosen. Es ist einfach nicht so nahrhaft wie das echte Leben und es fehlt deutlich an Vitamin B (für Beziehung)! Sorry! Ist so.

Vielleicht sind Sie als dies lesende Person eine Ersthelferin oder ein Ersthelfer als Angehörige eines Menschen mit außer Kontrolle geratenem Computerspiel? Ihnen viel Kraft und Geduld! Wenn Sie aber selbst Betroffene oder Betroffener sind, scheint Sie das Spiel einen Moment aus den Fängen gelassen zu haben. Sie haben jetzt die Möglichkeit darüber nachzudenken, ob es wirklich das Spielen sein soll, worin Sie fast Ihre gesamte Zeit investieren. Zeit gehört zu den wirklich knappen Gütern wie z.B. Trinkwasser, die eigentlich sorgfältig genutzt werden sollten. Menschen geben sich allerdings der Illusion hin, davon einen grenzenlosen Überfluss zu haben. Das sollten sie nicht.

Weihnachten ist die Zeit, wo die immer dunkler werdenden Tage ein Ende finden. Es bleibt zwar noch eine ganze Weile kalt, doch mit Weihnachten ist die Wende eingetreten, die zu helleren Tagen führt und irgendwann auch in einen neuen Frühling. Es gibt keine Zeit, die besser dafür geeignet wäre, sein Leben und seine Gewohnheiten zu überdenken und einen Neuanfang zu wagen. So könnte man zum Beispiel seinen Tagesablauf sorgfältig neu planen und ab Silvester/Neujahr bereits den Anteil der Spielstunden deutlich reduzieren. Vielleicht schafft das nicht jeder oder jede – aber Sie könnten es schaffen! Wäre das nicht schon zu Weihnachten ein Geschenk an Zeit und Aufmerksamkeit für die Menschen mit denen man zusammenlebt?

Bild: Chatgpt

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